Wissenswertes / 8. Februar 2025
Ein Chronograph ist im Grunde genommen ein Zeitschreiber und bezieht sich in der Regel auf eine Armbanduhr mit einer Stoppfunktion. Er kann also wie eine Stoppuhr verwendet werden, um Zeitintervalle zu messen. Darüber hinaus zeigt er die aktuelle Uhrzeit und häufig auch das Datum an. Viele Chronographen verfügen zudem über eine zusätzliche Skala, die zur Berechnung von Geschwindigkeiten dient. Die Tachymeterskala ist hierfür besonders geeignet und in vielen Modellen zu finden. Im Gegensatz dazu sind Telemeter- und Pulsometerskalen deutlich seltener. Früher haben Ärzte die Pulsometerskala häufig verwendet, um die Herzfrequenz ihrer Patienten zu bestimmen. Mit einer Telemeterskala können Sie Entfernungen berechnen, beispielsweise wie weit ein heranziehendes Gewitter noch von Ihnen entfernt ist.
In der Regel besitzt eine Armbanduhr mit einem Chronographen neben der mittigen Krone zwei Drücker. Mit dem oberen Drücker wird der Chronograph gestartet und gestoppt. Mit dem unteren Drücker wird der Chronograph auf Null zurückgestellt. Zwei kleine sogenannte „Hilfszifferblätter“ zeigen dabei die gestoppten Minuten und Stunden an. Da Sie bei ausgeschalteter Stoppfunktion nur schwer erkennen können, ob Ihre Uhr läuft, verfügen die meisten Chronographen über ein drittes „Hilfszifferblatt“, welches eine sogenannte kleine oder laufende Sekunde zeigt. Die Sekunden des Chronographen hingegen werden meist mit einem zentralen Sekundenzeiger dargestellt. In seltenen Fällen hat ein Chronograph nur eine Krone: hier spricht man von einem „Monopusher-Chronograph“. Die Krone ist dabei zugleich ein Drücker. Mit ihr wird sowohl die Uhrzeit gestellt als auch die Stoppfunktion des Chronographen bedient.
Flyback- und Schlepzeiger-Chronographen bieten im Vergleich zu herkömmlichen Stoppuhren bedeutende Vorteile. Der Flyback-Mechanismus hat seinen Ursprung in der militärischen Luftfahrt. Er ermöglicht es, den Stoppvorgang zu verkürzen, da Sie die laufende Messung nicht zuerst anhalten müssen. Stattdessen können Sie die Zeiger sofort mit dem zweiten Drücker auf null zurücksetzen. Sobald Sie diesen wieder loslassen, startet die Messung erneut. Das bedeutet, dass aus drei Betätigungen des Drückers nur zwei werden, und aus vier Betätigungen ebenfalls zwei, wenn man den neuen Start mit einbezieht.
Der Schleppzeiger-Chronograph, auch bekannt als Rattrapante- oder Doppelchronograph, ist eine besondere Art von Stoppuhr. Er ermöglicht das Messen von Runden- oder Zwischenzeiten und findet daher häufig Anwendung auf Rennstrecken. Der Begriff Rattrapante stammt aus dem Französischen und bedeutet „wieder einholen“. Dies bezieht sich auf einen zweiten Stoppsekundenzeiger, der speziell zum Stoppen von Zwischenzeiten dient. Wenn Sie einen Rattrapante-Chronographen wie gewohnt starten, beginnen beide übereinanderliegenden Stoppsekundenzeiger zu laufen. In der Regel können Sie den zweiten Zeiger mit einem dritten Drücker entkoppeln, sodass nur der erste Zeiger weiterläuft. Betätigen Sie diesen Drücker erneut, holt der gestoppte Zeiger den laufenden wieder ein.
Hierbei handelt es sich um ein Antriebskonzept im Uhrwerk eines Chronographen. Das Schaltrad, auch als Säulenrad bekannt, besteht aus zwei funktionalen Ebenen. Die erste Ebene ist das untere Rad mit einer Sägeverzahnung, das beim Drücken des Knopfes weiterbewegt wird. Die zweite Ebene ist das charakteristische Rad mit den Säulen, das die Hebel für die Funktionen Start und Stopp in Bewegung setzt und die Nullstellung blockiert. Zusätzlich sind Federn vorhanden, die das Schaltrad an seinem Platz halten und die Hebel gegen die Säulen drücken, sodass sie präzise in die vorgesehenen Lücken fallen können. Da das Schaltrad aufwendig zu produzieren war und sauber justiert werden musste, wurde seit den 1920er Jahren intensiv nach einem günstiger zu produzierenden Mechanismus gesucht.
Als alternatives Antriebskonzept gibt es die sogenannte Kulissensteuerung, auch als Nockensteuerung bekannt. Die Uhrenhersteller Landeron und insbesondere Venus mit dem Kaliber 188 führten sie ein. Dank der stanzbaren Komponenten konnten diese Werke kostengünstiger hergestellt werden, und durch sorgfältige Planung entfielen viele Justierungen des Mechanismus. In den 1960er und 1970er Jahren setzte sich die Kulissenschaltung weitgehend durch. Heute ist das 1973 eingeführte Valjoux 7750, das mittlerweile von Eta produziert wird, der nahezu einzige, aber dafür allgegenwärtige Überlebende. In mehr als der Hälfte aller mechanischen Chronographen arbeitet dieses Automatikwerk mit Nockenschaltung und einem Schwingtrieb als Kupplung. In gewisser Weise markiert es den Abschluss der Industrialisierung und beweist gleichzeitig, dass dieser Prozess der Robustheit und Langlebigkeit eher zugutekommt als schadet. Heute wird das Schaltrad als die elegantere Lösung für die Steuerung von Chronographen angesehen. Zudem sorgt es in der Regel für einen leichteren Start-Stopp-Drücker.
Die BR-03-94 von BELL & ROSS ist mit dem mechanischen Automatikwerk BR-CAL.301 ausgestattet. Zu den Funktionen der Uhr gehören Stunden, Minuten, eine kleine Sekunde bei 3 Uhr, eine Datumsanzeige, ein Chronograph zur Messung der verstrichenen Zeit, ein 30-Minuten-Zähler bei 9 Uhr, eine zentrale Chronographensekunde sowie eine Minutenteilung auf dem Höhenring. Das 42 mm große Gehäuse aus mattschwarzer Keramik ist mit einem entspiegelten Saphirglas versehen, bis zu 100 m wasserdicht und kommt mit einem schwarzen Kautschukarmband, das durch eine PVD-beschichtete Edelstahlschließe gesichert ist. Alternativ kann es durch ein strapazierfähiges Stoffarmband ersetzt werden.
„Chronographen sind technisch raffinierte Meisterwerke und durch ihre sportliche Optik echte Alltagsuhren.“
Rolf Michel, Uhrmachrmeister
Das Wort Tachymeter schließt sich aus den altgriechischen Begriffen tachýs sowie métron zusammen und bedeutet Maßstab beziehungsweise Maß. Das Tachymeter dient dazu, Geschwindigkeiten zu bestimmen. Dafür muss eine zuvor definierte Strecke bestimmt werden, auf der die Geschwindigkeit gemessen werden soll. Meist wird hier 1 km abgesteckt. Auf der Skala wird dann durch den gestoppten Sekundenzeiger die Durchschnittsgeschwindigkeit angezeigt.
Auch ohne Computertechnologie lässt sich die Pulsfrequenz pro Minute mit einem Pulsuhr Chronographen mit Pulsometer recht genau messen: Die Zifferblatt-Teilung wird auf der Basis von 20 Pulsschlägen errechnet und funktioniert in der Tat recht einfach. Man startet den Chronographen und beginnt mit der Messung. Nach 20 Pulsschlägen stoppt man den Pulsuhr Chronographen und der Chronographenzeiger weist auf der Pulsograf-Skala exakt die Anzahl der Pulsschläge pro Minute aus.
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THEMEN: Chronograph
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