Kann ich als Laie einen echten Diamanten erkennen?
Es gibt auch für den Laien einige wenige Tests, die schon mit wenigen Hilfsmitteln und Handgriffen durchführbar sind. Die schlechte Nachricht: alle diese Tests geben keine 100%-ige Gewissheit. Dennoch sind sie ein Indiz, wann man hellhörig werden sollte.
1. Der Ritz-Test
Diamanten sind bekannt als das härteste Mineral der Erde. Sie sind sogar 140 Mal härter als Saphire oder Rubine. Nehmen Sie eine Glasscheibe, die Sie nicht mehr benötigen. Mit Ihrem Diamanten versuchen Sie nun das Glas zu ritzen. Natürlich setzt dies voraus, dass Ihr Diamant nicht in einer Fassung eines Schmuckstücks sitzt. Wenn Ihr Stein das Glas ritzt, wissen Sie schon einmal, dass es sich um ein Mineral handelt, das härter als Glas ist. Aber davon gibt es eine Vielzahl anderer Edelsteine. Daher ist dieser Test nicht aussagekräftig.
2. Der Wärme-Test
Diamanten haben eine besonders gute Wärmeleitfähigkeit. Hauchen Sie Ihren Stein an, so dass er beschlägt. Dieser Beschlag sollte binnen weniger Sekunden sofort verschwinden – weil Diamanten die Wärme Ihrer Atemluft sehr schnell weiterleiten. Sollte Ihr Stein beschlagen bleiben, ist größte Vorsicht geboten. Wichtige Voraussetzung für diesen Test ist, dass Ihr Stein absolut sauber ist. Reinigen Sie ihn also gut – von allen Seiten – mit einer weichen Zahnbürste und etwas Spüli, bevor Sie diesen Test ausführen.
3. Die Punktprobe
Nehmen Sie sich ein weißes Papier und eine handelsübliche Handlupe. Malen Sie auf das weiße Papier einen kleinen schwarzen Punkt, der vollflächig mit Farbe ausgefüllt ist. Nehmen Sie nun Ihren Stein zur Hand und legen Sie ihn mit der Tafel (Oberseite) auf den schwarzen Punkt. Können Sie den Punkt noch deutlich sehen? Eigentlich nicht, denn der Diamant sollte den schwarzen Punkt in seinem Inneren total reflektieren und auf das Papier zurückspiegeln, womit er nicht mehr sichtbar wäre. Sehen Sie den Punkt noch? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um eine Imitation handelt.
4. Einschlüsse prüfen
Während des natürlichen Entstehungsprozesses können sich kleine Einschlüsse in einem Diamanten verewigen. Dies sind häufig kleine schwarze Pünktchen oder Risse. Manchmal auch auch sehr helle Hohlkanäle. Dies ist nicht immer der Fall, aber bei etwa neun von zehn natürlichen Diamanten. Imitationen haben in aller Regel keine Einschlüsse. Für diesen Test benötigen Sie eine gute Lichtquelle und ein Mikroskop oder eine sehr gute Lupe mit mindestens 10-facher Vergrößerung.
Alle genannten Testmethoden sind natürlich kein sicheres Indiz dafür, dass Sie einen natürlichen Diamanten erworben haben. Das wäre eine Aufgabe unseres Gemmologen, den Sie im Atelier Stoess gerne dazu befragen können. Ein probates Hilfsmittel auch für den Laien sind international anerkannte Zertifikate, die für lose Diamanten ab 0,30 ct. Gewicht erhältlich sind. Dennoch ist auch hier Vorsicht geboten, denn leider gibt es auch hier Fälschungen.