Gut zu wissen

Geheimnisse der Uhrenpflege

Uhren sind mechanische Wunderwerke und leisten auf kleinstem Raum Großartiges. Zudem bestehen die meisten Uhrwerke aus weit mehr als 100 Einzelkomponenten. Eine Vielzahl von winzigen Rädern, Trieben, Federn und Schräubchen arbeiten Hand in Hand. Der Unruhreif in der Hemmungsgruppe beispielsweise schwingt so schnell wie die Räder einer mit 80 km/h

fahrenden Lokomotive. Zugleich vollführt er pro Stunde sagenhafte 28.800 Halbschwingungen aus. Verständlich, dass Uhren und ihre Werke eine sorgsame Pflege und regelmäßige Wartungen benötigen. Wir möchten Ihnen hier vorab einige einfache Tipps an die Hand geben, wie Sie Ihrer Uhr im Tagesgebrauch einen Dienst erweisen können.


Automatikuhren

Der Rotor eines automatischen Uhrwerks zieht die Uhr während des Tragens am Arm auf. Bleibt die Uhr einmal stehen, weil sie einige Tage nicht getragen wurde, zieht man sie mit der Krone wieder auf. Tipp: Tragen Sie die Uhr regelmäßig, damit das Uhrwerk in Bewegung bleibt. Oder verwenden Sie einen Uhrenbeweger. Eine Auswahl an Geräten finden Sie hier.

Handaufzugsuhren

Handaufzugsuhren verfügen über keinen Rotor, der das Uhrwerk automatisch aufzieht. Hingegen müssen sie regelmäßig über die Krone von Hand aufgezogen werden. Tipp: Ziehen Sie die Uhr jeden Morgen direkt beim Anlegen auf. Wenn die Uhr nicht getragen wird, sollte sie mindestens alle vier Wochen einmal aufgezogen werden, damit das Uhrwerk in Bewegung bleibt.

Quarzuhren

Quarzuhren erhalten ihre Energie durch eine Batterie. Aber auch in einem Quarzuhrwerk gibt es mechanische Räder, Triebe und Kupplungen, um die Anzeigen auf dem Zifferblatt anzutreiben. Batterien haben eine begrenze Haltbarkeit. Zudem verbraucht jedes Uhrwerk unterschiedlich viel Strom. Je mehr Funktionen die Uhr hat, umso größer der Stromverbrauch. Tipp: Lassen Sie einmal im Jahr die Batterie erneuern.

Gangreserve

Die Gangreserve einer mechanischen Uhr wird in Stunden angegeben. Es ist die Zeit, die eine Uhr nach Vollaufzug läuft, ohne dass sie am Arm getragen wird. Die meisten Uhren haben eine Gangreserve von gut zwei Tagen. Aber auch zehn Tage und mehr sind möglich. Wenn die Uhr einmal stehengeblieben ist, muss man sie über die Krone aufziehen. Tipp: Ziehen Sie die Uhr mindestens bis zur Hälfte der Gangreserveanzeige auf. Dann hat die Uhr ausreichend Energie um genau zu laufen.

Wasserdichte

Möchten Sie mit Ihrer Uhr schwimmen oder duschen, muss sie bis 5 Atmosphären Wasserdruck geschützt sein. Als Richtschnur gilt, dass der Druck im Wasser alle 10 Meter um 1 Atmosphäre steigt. 5 Atmosphären entsprechen also einer Wasserdichte von etwa 50 Metern. Aber auch bei einem harten Duschstrahl kann dieser Druck erreicht werden. Taucheruhren sollten bis 30 Atmosphären Druck wasserdicht sein, was einer Tiefe von etwa 300 Metern entspricht.

Kontrolle der Wasserdichte

Die Dichtungen einer Uhr sitzen an Glas, Gehäuseboden und Krone bzw. den Drückern. Die Gummidichtungen verlieren im Lauf der Zeit ihre Wirkung. Dafür sorgen v.a. UV-Licht, Körpersalze, Temperaturschwankungen, Kosmetika und Verschmutzungen. Daher ist die jährliche Prüfung der Wasserdichte sehr wichtig. Dies selbst dann, wenn die Uhr nicht zum Schwimmen oder Duschen getragen wird. Hier erfahren Sie mehr über unseren Uhrenservice und das Thema Wasserdichte.

Komplikation

Hinter einer Komplikation verbergen sich Funktionen einer Uhr, die über das Anzeigen der Uhrzeit hinausgehen. Dies ist z.B. die Anzeige der Mondphase, Gangreserve oder des Wochentags. Eine große Komplikation geht noch einen Schritt weiter: Hier ist der Grad der Komplikation noch größer und es werden noch mehr Einzelteile benötigt. Beispiele sind das Tourbillon, die Minutenrepetition oder der ewige Kalender.

Lederarmband

Lederarmbänder stammen von speziell hierfür zertifizierten Zuchtfarmen. Handelsübliche Leder sind Alligator, Kalb, Eidechse oder auch Pferd. Lederarmbänder sind Gebrauchsartikel, daher ist die Haltbarkeit begrenzt. Die optische Haltbarkeit liegt bei normalem Gebrauch bei etwa einem Jahr; die funktionale Haltbarkeit bei etwa zwei Jahren. Aus hygienischen Gründen empfehlen wir das Lederarmband jährlich zu erneuern.

Dornschließe

Die am meisten verbreitete Schließe eines Lederarmbands ist die Dornschließe. Es gibt sie aus Edelstahl und Edelmetallen. Zum Schließen wird das Lederarmband zunächst durch die Schnalle und dann der Dorn in die Lochung des Lederarmbands geführt. Hierbei wird das Leder zu Lasten der Haltbarkeit mehr beansprucht, als bei einer Faltschließe. Gerne geben wir Ihnen Auskunft, ob für Ihre Uhr eine Faltschließe erhältlich ist.

Faltschließe

Faltschließen geben dem Träger mehr Komfort. Es gibt sie aus Edelstahl und Edelmetallen. Sie werden mit einer Mechanik am Arm geöffnet und geschlossen, ohne dass das Lederarmband selbst beansprucht wird. Der Vorteil liegt im einfachen Öffnen und Schließen, der Schonung des Leders und der höheren Diebstahlsicherheit.

Uhrenbeweger

Wenn eine automatische Uhr länger nicht getragen wird, kann sie auf einem Uhrenbeweger bewegt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Öle im Uhrwerk viskose und die Zeit- sowie Kalendereinstellungen der Uhr aktuell bleiben. Das Angebot hinsichtlich Ausstattung und Verarbeitung ist sehr groß. Sie finden eine Auswahl hier.

Werterhaltung

Mechanische Uhrwerke bestehen aus mehreren Hundert Einzelteilen. Diese befinden sich permanent in Bewegung und unterliegen einem normalen Verschleiß. Auch die Öle zur Schmierung der Einzelteile verlieren im Laufe der Zeit ihre Viskosität. Nach in der Regel 5 Jahren ist dann eine Revision notwendig, bei der das Uhrwerk komplett zerlegt wird. Hier ein Film dazu.